Nur drei Tage nach der guten Leistung im regulären Ligaspiel gegen Top-Team ALBA BERLIN (76:82) war für unsere Löwen in der heutigen Nachholpartie des MagentaSport BBL Pokals (Vorrunde) nichts gegen den Double-Meister zu holen: Das Team von Headcoach Pete Strobl verlor ganz deutlich mit 103:63 (46:36) in der Mercedes-Benz Arena. Damit sind unsere Löwen aus dem Pokalwettbewerb ausgeschieden, während Berlin sich für das Top Four qualifiziert hat. Unser Team war ohnehin zu einer schweren Mission angetreten. Es hätte mit +17 gewinnen müssen, um die Chance auf den Top Four-Einzug zu wahren. Und der Auftakt in die Partie ließ hoffen, denn die jungen Wilden hatten einen guten Start und konnten auch dank einer konzentrierten defensiven Leistung bis zur 16. Minute mit den Berlinern mithalten (36:34). In die Halbzeit gingen Jallow, Meisner und Co., die weiterhin auf Spielmacher James Robinson und Guard Lukas Wank verzichten mussten, dann aber schon mit zehn Punkten Rückstand. Dieser wuchs nach der Pause unaufhaltsam an, weil bei den zunehmend müder werdenden Löwen nur noch wenig klappen wollte und die qualitativ tiefbesetzten Berliner merklich anzogen und die Partie dominierten. Für die Löwen avancierten die beiden Big Men Martin Peterka und Gavin Schilling mit je 13 Punkten zu den Topscorern, bei Berlin waren Maodo Lo und Tim Schneider am erfolgreichsten (je 16 Zähler).
Unsere Löwen begannen mit einer sehr engagierten Verteidigung und machten den Berlinern nicht nur das Punkten sehr schwer, sondern forcierten auch mehrere Ballverluste. Auf diese Weise erspielten sie sich nach einem Dunk von Karim Jallow auch einen kleinen Vorsprung (5:10, 6. Minute). Doch bis zum Viertelende fanden die Berliner über Marcus Eriksson und Maodo Lo besser ins Spiel. Zudem bestrafte der Double-Sieger über sein schnelles Umschaltspiel die nun vermehrten Braunschweiger Turnovers, weshalb die Strobl-Mannschaft nach zehn Minuten knapp mit 21:18 zurücklag.
Den gefundenen Rhythmus nahmen die Berliner mit in den zweiten Spielabschnitt und die Löwen hatten zunehmend Probleme, das Euroleague-Team zu stoppen. Über einen 10:4-Lauf in zweieinhalb Minuten zog der Favorit davon und baute seinen Vorsprung in der 15. Minute auf zehn Punkte aus (36:26). Die Löwen mobilisierten alle Kräfte und obwohl sie in diesem Viertel anders als die Berliner (4/8) keinen einzigen Dreier trafen (0/4), waren sie nur kurze Zeit später auf zwei Punkte an den Gastgebern dran (36:34, 16. Minute). Bis zur Halbzeit nahm ALBA aber noch einmal an Fahrt auf und darauf konnten unsere Löwen nicht antworten. So ging es mit 46:36 in die Pause.
Zurück auf dem Parkett wurden die Kräfteverhältnisse immer deutlicher. Meister Berlin zog defensiv an, was das Strobl-Team empfindlich störte. Die ersatzgeschwächten und müder werdenden Löwen arbeiteten gut am offensiven Brett. Aber sie verloren häufig den Ball und kamen kaum noch zu erfolgreichen Würfen, während ALBA häufiger zu einfach zum Korb kam und sicher von außen traf (50 Prozent Dreierquote). Nachdem Gavin Schilling in der 24. Minute über Freiwürfe noch zum 53:42 verkürzen konnte, machten die Löwen danach über drei Minuten keinen Punkt mehr. Es wollte nur noch wenig für sie zusammenlaufen, während der starke und tiefbesetzte Gegner um Luke Sikma unaufhaltsam auf 76:49 nach 30 Spielminuten davonzog.
Im Schlussviertel der bereits entschiedenen Partie sank die Trefferquote der dezimierten Strobl-Mannschaft weiter, aber sie zeigte bis zum Ende Einsatz. So hechtete Garai Zeeb beispielsweise einem Ball hinterher, woraus schließlich Punkte folgten. In den letzten Minuten der Partie standen mit Anthony Watkins, Jannik Göttsche und Simon Roosch dann auch drei Löwen-Doppellizenzspieler auf dem Parkett. Für Roosch waren es die ersten Pokal-Minuten, in denen er gleich seine ersten Punkte erzielte.
Trainerstimmen zum Spiel:
Pete Strobl (Basketball Löwen): „Es war wie erwartet, Berlin ist eine Spitzenmannschaft. Wir haben gewusst, dass sie uns nicht auf die leichte Schulter nehmen würden. In der ersten Halbzeit haben wir alles gegeben, haben gekämpft und lagen nur ein bisschen zurück. Aber ALBA ist stark rausgekommen aus der Halbzeit und hat bis zum Schluss gekämpft. Das war beeindruckend. Wir müssen etwas mitnehmen davon, denn wir wollen auch diese Mentalität aufbauen. Das braucht Zeit. Wir haben heute mit fünf Deutschen gespielt. Ich bin stolz, dass heute einige Jungs die Möglichkeit hatten, gegen eine Spitzenmannschaft zu spielen. Wir wünschen ALBA alles Gute und dass sie den Pokal jetzt auch gewinnen. Sie sind für uns Vorbilder.“
Israel Gonzalez (ALBA BERLIN): „Es war ein sehr gutes Spiel von uns. Wir haben den defensiven Rebound besser kontrolliert als im Spiel in Braunschweig vor drei Tagen. Das hat uns mehr Möglichkeiten gegeben zu rennen und einfache Punkte zu machen. Die gesamte Mannschaft hat über 40 Minuten sehr gut gearbeitet. Es ist sehr wichtig für uns, dass wir uns für das TOP4 qualifiziert haben, aber es noch wichtiger, dass Aito zurückgekehrt ist.“
Basketball Löwen: Koné 4, Watkins, Zeeb 2 (4 Assists), van Slooten 2 (4 Ballgewinne), Allen 5 (4 Assists), Meisner 8, Göttsche 2, Peterka 13, Roosch 2, Schilling 13 (9 Rebounds, 4 Assists), Jallow 12.
ALBA BERLIN: Lo 16 (4 Assists), Siva 8 (6 Assists, 4 Ballgewinne), Delow, Eriksson 12, Mattisseck 3, Schneider 16 (6 Rebounds), Olinde 10 (6 Rebounds), Fontechio 8, Thiemann 6, Granger 9 (5 Assists), Sikma 9, Hammers 6 (5 geblockte Würfe).