Nur drei Tage nach dem wichtigen Heimsieg über die FRAPORT SKYLINERS geht es für unsere Löwen mit dem Heimspiel gegen die Telekom Baskets Bonn weiter. In der regulären Saison ist es das erste Aufeinandertreffen beider Teams, da die Löwen zum ursprünglichen Spieltermin im Dezember in Quarantäne gehen mussten und sie zum Nachholtermin im Januar das gleiche Schicksal ereilte. Dem dritten Anlauf soll nun nichts mehr im Wege stehen und der beginnt morgen um 19 Uhr in der Volkswagen Halle, MagentaSport überträgt wie immer live.
In der laufenden BBL-Saison ist es zwar die erste Begegnung beider Mannschaften, allerdings haben sie schon im MagentaSport BBL Pokal gegeneinander gespielt. Damals am 1. November verloren unsere Löwen deutlich mit 79:91. Seitdem haben sich die Kader beider Teams verändert. Bei den Löwen stehen mit Arnas Velička und Benedikt Turudic zwei neue Spieler auf dem Parkett, während Bryon Allen – Topscorer der Pokal-Partie gegen die Telekom Baskets – die Löwen verlassen hat. Bei den Bonnern sind die seinerzeit auffälligsten Akteure Josh Hagins und Deividas Gailius ebenfalls nicht mehr dabei, die Gäste haben sich dafür mit Alex Hamilton, Rückkehrer Isaiah Philmore und Jalen Hudson verstärkt. Das waren allerdings nicht die einzigen Veränderungen, denn auch auf der Trainerbank gab es einen Wechsel: Igor Jorovic musste im Januar seinen Stuhl räumen und William Voigt, der bereits im vergangenen Jahr mitten in der Saison als Headcoach in Bonn anheuerte, hat erneut übernommen.
„Bonn ist eine andere Mannschaft und sie spielen unter Voigt ein anderes System. Sie sind ein gutes, tiefbesetztes Team mit viel Talent und haben gute Eins-gegen-Eins-Spieler“, sagt Pete Strobl über den Gegner, der mit Will Voigt an der Seitenlinie zunächst vier Siege aus sechs Spielen holte. Danach lief es für die Gäste vom Rhein, die die obere Tabellenhälfte als Ziel ausgegeben haben, exakt andersherum. Sie gewannen zuletzt nur zwei von sechs Partien und lagen zwischenzeitig hinter den Löwen auf dem 15. Platz. Einen dieser zwei Siege landeten die Bonner am Sonntag nach 16 Punkten Rückstand auswärts bei s.Oliver Würzburg, wodurch sich die Baskets nun in der engen Tabelle einen Platz vor die Löwen auf Rang 12 geschoben haben.
Der nachverpflichtete Jalen Hudson war bei diesem Sieg Topscorer mit 14 Punkten (9,1 PpS), zudem konnte Coach Voigt wieder auf seinen besten Punktesammler Chris Babb (16,1 PpS) zurückgreifen. Der Europa-erfahrene Guard fehlte zuvor mit einer Schulterverletzung und kam gegen Würzburg auf 13 Zähler, die er allerdings bei schwacher Dreierquote erzielte (20 Prozent). Die Würfe von Downtown fielen in diese Partie auch bei Power Forward Strahinja Micovic nicht, der sonst mit 42,4 Prozent Dreierquote sehr zielsicher und nach Babb der zweitbeste Bonner Scorer ist (13,4 PpS). Der athletische Neuzugang Alex Hamilton punktet hingegen vornehmlich mit seinem starken Zug zum Korb und erzielt 12,4 Punkte pro Spiel. Außerdem ist der Guard auch bester Vorlagengeber des Teams (3,6 ApS). „Ich kenne ihn aus der israelischen Liga, wo ich vor ein paar Jahren gegen ihn gespielt habe. Ihn zu verteidigen, ist keine leichte Aufgabe und wir werden als Team versuchen müssen, ihn auszubremsen“, so Löwen-Spielmacher James Robinson über das bevorstehende Duell auf der Guard-Position.
Beim direkten Vergleich zwischen unseren Löwen und Bonn fällt auf, dass die Strobl-Mannschaft in nahezu allen statistischen Kategorien die Nase leicht vorne hat. So erzielen die Löwen mehr Punkte (BS: 84,3 PpS / Bonn: 82,5 PpS), treffen etwas besser aus dem Feld (47% / 46,2%), holen auch ein paar mehr Rebounds (34,9 / 34,4) und legen mehr Assists (18,9 / 15,3) auf. Kein Team in der Liga verteilt übrigens weniger Vorlagen als die Telekom Baskets. Allerdings lassen die Löwen mehr gegnerische Punkte zu als die Gäste (88 PpS / 84 PpS) und sind bei den Freiwürfen mit 70,7 Prozent das Schlusslicht.
In der Verteidigung hat sich die Strobl-Mannschaft zuletzt aber klar verbessert gezeigt und in den vergangenen fünf Spielen durchschnittlich nur 78 Punkte des Gegners kassiert. Insgesamt 3-mal wurden die Gegner unter 80 Zählern gehalten. Darunter auch die Frankfurter, die sogar nur 68 Punkte erzielten. „Wir haben uns defensiv gut entwickelt und große Fortschritte gemacht. Wir müssen darauf aufbauen und noch ein bisschen mehr Selbstvertrauen entwickeln“, so der Löwen-Headcoach. Der blickt allerdings nach wie vor sehr kritisch auf die drei Baustellen, die bereits vor dem Frankfurt-Spiel genannt worden waren: Ballverluste, Freiwürfe und gegnerische Offensiv-Rebounds. Auch hier wollten sich die Löwen steigern, was laut Strobl gegen die SKYLINERS noch gar nicht gut geklappt hat und sogar „ganz schlecht war“. „Wir haben trotz 20 Ballverlusten, zehn Frankfurter Offensiv-Rebounds und zehn vergebenen Freiwürfen einen Weg gefunden, gegen sie zu gewinnen. Das war sehr, sehr wichtig für uns. Aber diese drei Werte waren einfach viel zu hoch. Deshalb sind wir nicht ganz so glücklich und müssen weiter hart an uns arbeiten, um weitere Siege zu holen!“, lautet die klare Vorgabe für die nächsten Spiele.