Spielergebnis

84:93

20-Punkte-Führung reicht nicht zum Sieg

20-Punkte-Führung reicht nicht zum Sieg

16.10.
2021

Unsere Löwen müssen weiterhin auf ihren zweiten BBL-Sieg warten. Obwohl sie die NINERS Chemnitz am heutigen Samstagabend auch ohne den verletzten David Krämer in einem grandiosen ersten Viertel (37:21) überrollten und zu Beginn des zweiten Spielabschnitts mit 20 Punkten vorne lagen, haben sie das Parkett nach 40 Minuten dennoch als Verlierer verlassen. 84:93 (47:51) endete die Partie vor 1827 Zuschauern in der Volkswagen Halle, in der die Löwen im zweiten Viertel gegen stärker werdende Gäste zuerst ihren Rhythmus und dann gänzlich ihren Vorsprung verloren. Wenngleich sich die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez nach der Pause wieder fing und das dritte Viertel für sich entscheiden konnte, hatten die starken NINERS doch den längeren Atem und nutzten die Fehler der Löwen im Schlussabschnitt zu ihren Gunsten aus. Martin Peterka avancierte mit 23 Punkten zum Löwen-Topscorer, während für die Gäste Mindaugas Susinskas (19) am erfolgreichsten war.


Wie von Headcoach Jesús Ramírez eingefordert, waren unsere Löwen von Beginn an bereit und spielten sehr fokussiert. Hinten gelangen den Löwen nach dem 7:6 mehrfach Stopps und vorne trafen sie fast alles (76 Prozent). Das galt vor allem für Martin Peterka, der immer wieder von seinen Kollegen gefunden wurde und im ersten Viertel insgesamt 15 Punkte bei 86-prozentiger Feldquote erzielte – darunter waren auch drei Dreier zum 19:11 (5. Minute). Das beflügelte die Löwen, die richtig stark agierten, sich in einen richtigen Rausch spielten und unaufhaltsam auf 37:21 nach zehn Minuten davonzogen.

Tookie Brown hatte deutlich mehr Rhythmus als in der Vorwoche und erzielte 14 Punkte. Fotos: Christian Schlüter

Diesen Schwung nahm das Ramírez-Team zunächst mit und baute seinen Vorsprung auf 20 Punkte aus (41:21, 11. Minute). Aber Chemnitz erhöhte dann den Druck, spielte physischer und darauf kam ein Bruch ins Löwenspiel. Dass die Würfe weiterhin so hochprozentig fallen würden, war nicht zu erwarten. Aber offensiv ging fast gar nichts mehr und auch defensiv hatten die Löwen kaum noch Zugriff. „Wir haben aufgehört zu spielen. Und das war der Schlüssel des Spiels“, sagte Jesús Ramírez anschließend. Das gaben auch die reinen Zahlen wieder: In diesem Abschnitt erzielten die Löwen nur zehn Punkte, während Chemnitz über Spielmacher Gerald Robinson zur Aufholjagd blies und durch 30 erzielte Punkte das Spiel zum 47:51-Halbzeitstand drehte.

Zurück aus der Pause spielten die Gäste weiterhin mit mehr Selbstvertrauen und zogen auf neun Zähler davon. Doch dann fanden unsere Löwen über ihre Verteidigung und Energie zurück ins Spiel. Ihnen gelangen vier Ballgewinne in Serie, die über einen 9:0-Lauf zum 59:59-Ausgleich führten. Das Momentum schien in dieser Phase wieder auf Löwenseite zu kippen, zumal Robin Amaize jetzt noch zwei Dreier zur 65:62-Führung folgen ließ. Aber die abgebrühten Chemnitzer fanden die richtigen Antworten und ließen sich nicht abschütteln, weshalb es beim Stand von 71:71 in das letzte Viertel ging.

In dieser Schlussphase spielten beide Teams recht fahrig, jedoch hatte Chemnitz sich nach einem technischen Foul gegen Jesús Ramírez wieder die knappe Führung geholt (73:75, 33. Minute). Die Löwen hatten Chancen, erneut an den Gästen vorbeizuziehen, trafen aber entweder schlechte Entscheidungen in der Offensive oder ihre Würfe nicht. Zwischen der 33. Und 37. Minute gelangen ihnen nur zwei Punkte, weshalb sich die NINERS auf 76:85 absetzen konnten. Nach einem Dreier von Martin Peterka kam noch einmal kurz Hoffnung auf, die Frantz Massenat mit einem ebenfalls erfolgreichen Distanzwurf zum 80:88 im Keim erstickte und gleichzeitig die Entscheidung herbeiführte.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Glückwunsch an Chemnitz. Wir haben versucht, konstanter und besser zu sein. Jede Woche bedeutet für uns den nächsten Schritt in unserem Lernprozess. Wir haben vergangene Woche bewiesen, dass wir gut gegen physischen Basketball bestehen können und haben dort nur den Anfang des Spiels verpasst. Das ist uns heute besser gelungen. Aber wir dürfen nicht zufrieden sein, wenn wir so treffen wie zu Beginn. Natürlich ist Chemnitz physischer geworden, aber wir haben aufgehört zu spielen. Und das war im zweiten Viertel der Schlüssel des Spiels. Sicherlich ist der Verlauf des ersten Viertels auch nicht normal. Aber Chemnitz hat darauf die richtige Antwort gefunden. Wir haben gekämpft, alles probiert und sind im dritten Viertel auch nochmal zurückgekommen, konnten unsere Angriffe aber nicht mehr erfolgreich zu Ende spielen. Und das war entscheidend. “

Rodrigo Pastore (NINERS Chemnitz): „Wir hatten ein schweres erstes Viertel und ich bin etwas überrascht über die Intensität, Aggressivität und Aufmerksamkeit für Details, die wir da gezeigt haben. Das ging gegen Null. Ich will, dass wir ein Team sind, das sich anpassen und von Widrigkeiten lernen kann. Da wir in der Vorbereitung gegen Braunschweig verloren haben und von einer Niederlage gegen Bayreuth gekommen sind, habe ich einen anderen Start in das Spiel erwartet. Zum Glück dauert ein Spiel 40 Minuten und wir sind mit einer sehr guten Leistung im zweiten Viertel zurückgekommen. Es sah nach einem Spiel aus, indem das Team, das aufeinanderfolgende Stopps hat, gewinnen würde. Das ist uns im letzten Viertel gelungen und war genug, um zu gewinnen. Ich bin insgesamt zufrieden mit dem Comeback, aber unsere Leistung ist noch nicht auf dem Level, wo ich uns sehen möchte.“

Basketball Löwen: Brown 14 (5 Assists), N. Tischler 2, van Slooten 3, Klassen 9 (5 Rebounds), B. Tischler 6, Peterka 23, Sehnal 8 (5 Rebounds, 5 Assists), Amaize 10, Turudic 9.

NINERS Chemnitz: Weidemann 8, Ziegenhagen 5, Richter 2, Wimberg 3, Mike 12 (7 Rebounds, 4 Assists), Massenat 12, Karacic 5, Robinson 15 (7 Assists), Susinskas 19, Atkins 12 (5 Rebounds, 4 Assists).

 

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