Spielergebnis

94:92

Erneute Niederlage nach Krimi

Erneute Niederlage nach Krimi

21.01.
2022

Nachdem unsere Löwen sich am vergangenen Wochenende nach Verlängerung gegen Heidelberg geschlagen geben mussten, kam es am heutigen Freitagabend bei medi bayreuth wieder zu einem Krimi ohne Happy End: 92:94 (52:43) endete die Partie beim Tabellenzehnten, die laut Jesús Ramírez zwei unterschiedliche Halbzeiten hatte. „In der ersten waren wir auf den Punkt da. Bis auf einen Spieler der Bayreuther haben wir ihr Spiel, ihre Kreativität und ihr Scoring sowohl in der Zone als auch von außen kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir genau das dann jedoch nicht mehr geschafft“, sagte unser Headcoach nach dem Spiel. Sein Team lag Anfang des dritten Viertels noch verdient mit 13 Punkten vorne, ehe es durch eigene Fehler und Fouls ins Straucheln geriet. Die Gastgeber nutzten das und fanden zurück ins Spiel, das sich bis in die Schlusssekunden packend gestaltete. Sacar Anim traf 6,6 Sekunden vor dem Ende zur 94:92-Führung für Bayreuth und das war gleichbedeutend mit der Entscheidung, weil der darauffolgende letzte Löwen-Wurf das Ziel verfehlte. Martin Peterka war mit 22 Punkten bester Braunschweiger Punktesammler, während der gute Youngster Nicholas Tischler mit zehn Punkten eine neue persönliche BBL-Bestleistung auflegte. Für Bayreuth avancierte Marcus Thornton mit 27 Punkten zum Topscorer.


Die Anfangsphase glich einem offenen Schlagabtausch. Nach drei Minuten stand es 8:8, ehe Bayreuths Marcus Thornton zum 11:13 aus Löwensicht traf. Er allein war im ersten Viertel für 13 Punkte seiner Mannschaft verantwortlich und verwandelte drei von vier Dreiern. Aber die Mannschaft von Jesús Ramírez war auch zielsicher von Downtown und traf in diesem Viertel 50 Prozent von der 6,75-Meterlinie. Einen davon versenkte David Krämer zum 16:13, bevor auf beiden Seiten mehr als zwei Minuten keine Körbe fielen. Zwar war es Thornton, der diese Flaute zuerst stoppte. Allerdings hatten die Löwen, bei denen Arturs Zagars erstmals zum Einsatz kam und insgesamt neun Minuten spielte, die bessere Endphase. Sie bauten ihre knappe Führung über gute Defensiv-Aktionen aus und gingen nach einem Dreier von Tookie Brown mit 24:19 ins zweite Viertel.

Löwen führten nach 22 Minuten mit 13 Punkten

In den ersten zehn Minuten hatten bei den Löwen bereits acht Spieler gepunktet und sie machten auch mit einer guten Teamleistung weiter. So bediente Luc van Slooten Center Owen Klassen mit einem starken Pass und der traf zum 28:23. Aber es blieb eng, weil Thornton nicht zu stoppen war. Er hatte nach 14 Minuten 23 Punkte erzielt und seine Mannschaft im Spiel gehalten (35:33). Doch dann fing er sich das dritte Foul ein und ging auf die Bank. Der Bayreuther Motor geriet daraufhin etwas ins Stocken, was allerdings auch der bissigen Löwen-Verteidigung geschuldet war. Und während Nicholas Tischler und Co. hinten einige Stopps gelangen, überzeugten die Löwen vorne mit einer spielfreudigen sowie mannschaftsdienlichen Offensive und zogen angeführt von Martin Peterka (19 Punkte) auf 52:43 nach 20 Minuten davon.

Marcus Thornton war in der ersten Halbzeit nur schwer zu halten. Fotos: Ochsenfoto.de

Auch nach der Pause waren die zur Halbzeit sehr treffsicheren Löwen (61 Prozent aus dem Feld) ganz klar am Drücker. Sie waren wacher, starteten mit zwei Ballgewinnen ins dritte Viertel und bauten ihren Vorsprung auf 13 Punkte aus (56:43). Doch plötzlich kam ein Bruch in die Offensive. Die Löwen blieben vier Angriffe in Folge ohne Punkte, was die Gastgeber über einen 7:0-Lauf zum 58:53 nutzten. „Von da an hat Bayreuth begonnen wieder Selbstvertrauen zu finden und auch schwere Würfe zu treffen“, sagte Jesús Ramírez, dessen Team sich nach seiner Auszeit wieder etwas fing und seine Führung behaupten konnte. Allerdings waren die Bayreuther, bei denen jetzt immer mehr Martynas Sajus, Terry Allen und Sacar Anim übernahmen, mittlerweile deutlich besser im Spiel. In die verbleibenden zehn Minuten ging es aber mit einem knappen Löwen-Vorsprung von vier Zählern, nachdem David Krämer in letzter Sekunde einen Dreier zum 72:68 getroffen hatte.

Entscheidung fällt in Schlusssekunden

Aber auf Seiten der Löwen häuften sich die Fehler und vor allem auch die Fouls. Beides führte dazu, dass sie sich selbst noch mehr aus dem Rhythmus brachten und die Bayreuther nach mehrfachen Freiwürfen und vier Braunschweiger Ballverlusten in den ersten drei Minuten des Schlussviertels nach langer Zeit wieder in Führung gingen (76:77). Bis auf fünf Punkte konnten sich die Gastgeber absetzen (76:81), doch kamen die Löwen wieder zurück und glichen in der 35. Minute zum 83:83 aus. Die Partie blieb bis zum Schluss eng und die Führungen wechselten sich immer wieder ab. Leider vergab die Ramírez-Mannschaft in dieser Phase mehrere gute Würfe und verpasste so die Chance, nach dem 92:91 durch Tookie Brown bei noch 85 Sekunden Spielzeit den Deckel drauf zu machen. Stattdessen traf Sacar Anim bei noch 6,6 verbleibenden Sekunden einen Korbleger mit Foul zum 92:94, während der letzte Löwen-Wurf das Ziel verfehlte.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Das Spiel hatte zwei unterschiedliche Halbzeiten. In der ersten waren wir auf den Punkt da. Bis auf einen Spieler der Bayreuther haben wir ihr Spiel, ihre Kreativität und ihr Scoring sowohl in der Zone als auch von außen kontrolliert. In der zweiten Halbzeit haben wir genau das dann jedoch nicht mehr geschafft. Wir haben zwar gut begonnen, aber dann unterliefen uns zwei, drei Fehler, sind nicht schnell genug zurückgelaufen und haben ihnen in dieser Phase von jetzt auf gleich acht Punkte gestattet. Von da an hat Bayreuth begonnen wieder Selbstvertrauen zu finden und auch schwere Würfe zu treffen, während wir zum Ende hin auch leichte Würfe vergeben haben. Das hat das Spiel letztlich entschieden.“

Raoul Korner (medi bayreuth): „Natürlich bin ich glücklich darüber, dass wir die Partie noch drehen konnten. In der ersten Halbzeit hat nicht viel für uns gesprochen, denn wir hatten zwei Schlüsselspieler sofort in Foulproblemen. Zum einen Marcus, der uns heute offensiv getragen hat und zum anderen Martynas, der uns seit Wochen trägt. Das war ein Problem, aber zum anderen waren wir auch nicht so fokussiert, wie wir das sein müssen, wenn uns Spieler eben ausfallen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten haben wir es dann in der zweiten Halbzeit aber doch noch geschafft, mit viel Energie, viel Kampfgeist und wichtigen Stopps in der Verteidigung diese Partie noch zu gewinnen.“

Basketball Löwen: Brown 19 (4 Assists), Krämer 8 (4 Assists), N. Tischler 10 (3 Ballgewinne), van Slooten 5 (3 Assists), Klassen 13, B. Tischler 1, Peterka 22, Sehnal 6 (7 Assists), Zagars, Turudic 8.

medi bayreuth: Sacar 17, Thornton 27, Jalalpoor 2 , Bruhnke 5, Sanders 2, Allen 14 (5 Rebounds, 4 Ballgewinne), Sajus 13 (11 Rebounds), Joesaar 7, Wells 7 (5 Assists).

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