Nur zwei Tage nach dem Overtime-Sieg bei den s.Oliver Würzburg haben unsere Löwen eine weitere starke kämpferische Leistung geboten und die JobStairs GIESSEN 46ers mit 93:85 (44:42) in die Knie gezwungen. Das Team von Headcoach Pete Strobl haderte in dieser Partie mit der Trefferquote (38 Prozent) und den gegnerischen Offensiv-Rebounds. Dafür leisteten sich unsere Löwen in dem tempogeladenen Spiel mit vielen Würfen allerdings nur sechs Ballverluste und zogen durch ihre aggressive Spielweise insgesamt 33 Freiwürfe. Das änderte jedoch nichts daran, dass die Partie nach einem starken Löwenstart und einer 11-Punkte-Führung dann doch sehr eng war und sich erst in den Schlussminuten entschied. Ausschlaggebend für den Sieg war eine Energieleistung im letzten Viertel, das unsere Löwen angeführt von Bryon Allen und Karim Jallow mit 28:19 gewannen. Allen war es auch, der in der 37. Minute mit einem Vierpunktespiel das Momentum auf Löwenseite brachte und aus einem knappen Rückstand eine Führung machte. Danach waren die Löwen, bei denen vier Spieler zweistellig punkteten, nicht mehr zu stoppen. Allen kam auf 18 Punkte, während Topscorer Karim Jallow (19 P., 12 Rebounds) und Gavin Schilling (16 P., 10 Rebounds) je ein Double-Double auflegten. Bei den Gästen überragten Scottie James Jr. (21 P., 12 Rebounds) und Isaac Hamilton (19 P.), beide stellten die Löwen über weite Strecken vor große Probleme.
Die Partie war wie erwartet von hohem Tempo und vielen Abschlüssen geprägt. Die Würfe fielen allerdings nicht hochprozentig. Vor allem die Gäste haderten zunächst stark mit ihrer Trefferquote und der Löwen-Verteidigung. Die hatten nach fünf Minuten erst zwei Punkte erzielt und unsere Löwen derer zehn. Durch einen Dreier von Martin Peterka ging das Strobl-Team dann sogar mit 15:4 in Führung. Und die hätte höher sein können, wenn die Löwen ihre Angriffe in der Folge konzentrierter zu Ende gespielt und besser bei den Rebounds gearbeitet hätten. „Wir sind sehr stark in das Spiel reingekommen, aber sie haben mit ihren Offensiv-Rebounds einen Weg gefunden, um zurückzukommen“, sagte Pete Strobl nach dem Spiel.
Nach einem Gießener 10:0-Lauf ging es mit 19:18 in den zweiten Spielabschnitt und hier investierten unsere Löwen bei den Rebounds mehr. Sie machten in diesem Viertel neun Punkte aus zweiten Chancen und hatten sich anfangs über gut herausgespielte Würfe auch wieder einen Vorsprung erarbeitet (30:23). Aber die Gäste kamen nach einer Freyer-Auszeit erneut zurück und erzielten angeführt vom heiß gelaufenen Alen Pjanic den Ausgleich (33:33, 17. Minute). Bis zur Halbzeit blieb die rasante Partie mit weiterhin ausbaufähigen Trefferquoten eng, in die Kabinen ging es beim Stand von 44:42 für unsere Löwen.
Das Spiel sollte auch nach der Pause knapp bleiben. Den Löwen gelang es zunächst wieder, sich etwas abzusetzen. Sie suchten konsequent Gavin Schilling, der treffsicher für das 54:47 sorgte. Karim Jallow ließ es kurz darauf mit einem sehenswerten Putback-Dunk krachen und sorgte für einen Push. Aber die 46ers blieben dran — vor allem über das Duo Scottie James Jr. und Isaac Hamilton. Die beiden alleine waren im dritten Viertel für 17 von 24 Gießener Punkten verantwortlich. Hamilton war es dann auch, der das in dieser Phase wilde und fehlerhafte Löwenspiel mit dem Führungswechsel bestrafte (59:60, 28. Minute). Das Strobl-Team attackierte dann den Korb, zog vier von bis hierhin insgesamt 20 Freiwürfen, ins letzte Viertel ging es dennoch mit einem knappen Rückstand von 65:66.
Und es blieb bis zum Schluss spannend. Die Gäste lagen in der 37. Minute knapp vorne (76:78). „Wir haben (…) auch gut verteidigt, zwei Steals gehabt, aber leider dann im Angriff in Überzahl falsche Entscheidungen getroffen und Turnover produziert“, so 46ers-Coach Ingo Freyer. Und das bestrafte Bryon Allen. Unser Guard traf einen Dreier mit Foul zum 80:78 und legte kurz darauf noch einen nach. Die Entscheidung fiel schließlich durch Lukas Meisner, der bis hierhin wenig Wurfglück hatte, aber in der Schlussminute den dritten Löwen-Dreier binnen kürzester Zeit zum 90:80 versenkte und damit den dritten Sieg in Folge besiegelte.
Trainerstimmen zum Spiel:
Pete Strobl (Basketball Löwen Braunschweig): „Es war das erwartet schwere Spiel. Gießen ist ein unangenehmer Gegner. Diese Mannschaft ist sehr gefährlich. Es scheint so, dass jeder Spieler punkten kann und jeder Spieler grünes Licht hat, zu werfen hat. Und das ist gefährlich. Wir sind sehr stark in das Spiel reingekommen, aber sie haben mit ihren Offensiv-Rebounds einen Weg gefunden, um zurückzukommen. Dagegen haben wir die ganze Zeit gekämpft. Das war schon im letzten Spiel ein Schwachpunkt von uns. Daran müssen wir arbeiten. Aber ich bin sehr stolz auf meine Jungs, dass wir den Ball gut verteidigt haben. Wir hatten nur sechs Ballverluste in 40 Minuten. Wir haben auch miteinander gespielt, wir haben oft den freien Mann gefunden. Meine junge Mannschaft gibt immer alles, zeigt immer Herz. Es ist schade, dass unsere Fans nicht in der Halle sein können und das live sehen können. Wir werden jetzt das Spiel analysieren und wieder daraus lernen. Das war aber schon ein sehr wichtiger Sieg für unser Selbstvertrauen.“
Ingo Freyer (JobStairs GIESSEN 46ers): „Glückwunsch an die Basketball Löwen zu dem Sieg. Das Spiel war bis zum Ende sehr eng. Wir haben knapp geführt und auch gut verteidigt, zwei Steals gehabt, aber leider dann im Angriff in Überzahl falsche Entscheidungen getroffen und Turnover produziert. Das war sehr schade, weil das Momentum dann auf Seiten der Braunschweiger war und sie die letzten Minuten souverän runtergespielt haben. Ansonsten sind sehr viele Statistiken ausgeglichen. Wir müssen in bestimmten Situationen aggressiver zum Korb gegen. Wir haben doch eher den Schuss von außen gesucht anstatt im Überzahlangriff aggressiv zum Korb zu ziehen. Da hätten wir den einen oder anderen Korb mehr machen können, wie auch in den beiden Fast-Break Situationen. Dann hätten wir vielleicht auch gewonnen.“
Basketball Löwen Braunschweig: Wank 5, Koné 7, Watkins n.e., Zeeb, van Slooten 7, Allen 18 (5 Rebounds, 5 Assists), Meisner 5 (6 Rebounds), Robinson 12 (4 Assists), Göttsche n.e., Peterka 4, Schilling 16 (10 Rebounds), Jallow 19 (12 Rebounds, 7 Assists).
JobStairs GIESSEN 46ers: Stark 10 (9 Assists), Hamilton 19 (7 Rebounds), O’Reilly 12 (7 Rebounds), Kraushaar 2 (4 Assists), Pjanic 12, Richter 5 (6 Rebounds), Bowman, Zylka, James Jr. 21 (12 Rebounds), Thomas 4.
Fotos: SoulClap Media