Die Schnelligkeit des Basketballs begeistert mich

Die Schnelligkeit des Basketballs begeistert mich

10.10.
2017

Anfang September haben die Basketball Löwen Sebastian Schmidt als neuen Geschäftsführer vorgestellt, der diesen Posten am 1. Oktober übernommen hat. Im Interview hat der 31-Jährige unter anderem über seine Ziele, was ihn an der Tätigkeit bei den Löwen reizt und wie zum Basketball kam gesprochen.

Sie sind vor Kurzem nach Braunschweig umgezogen. Wie stressig waren die vergangenen Wochen für Sie?

Natürlich ist ein Umzug im laufenden Betrieb (bei Friedrichshafen) sehr stressig. Allerdings hat meine Frau mir sehr den Rücken freigehalten und vieles organisiert. So konnte ich mich auch um andere Dinge kümmern. Und jetzt freuen wir uns darauf, uns hier einleben zu können.

Sie haben schon ein paar, wenn auch wenige Stunden in Braunschweig verbracht. Was für einen Eindruck haben Sie von der Stadt gewonnen?

Ich habe das Gefühl, dass Braunschweig eine lebendige Stadt mit viel Tradition ist. Ich habe viele junge Menschen gesehen und auch viele Tipps erhalten, was man hier erkundigen kann. Wir werden alles nach und nach abarbeiten und sind gespannt und freuen uns darauf.

Sie waren die vergangenen zwei Jahre beim Volleyball-Rekordmeister Friedrichshafen als Geschäftsführer tätig. Was hat Sie daran gereizt, diesen Posten jetzt bei den Löwen zu übernehmen?

Die zwei Jahre in Friedrichshafen waren sehr interessant, spannend und auch erfolgreich. Ich hatte während meiner Zeit beim VfB das ein oder andere Angebot aus dem Basketball erhalten. Aber es stand nicht zur Debatte, eins anzunehmen. Als jetzt aber die Anfrage von den Löwen kam, sah das anders aus. Die gemeinsamen Gespräche zeigten, dass wir deckungsgleiche Vorstellungen haben, und wir waren uns auch schnell über eine mögliche Zusammenarbeit einig. Ich sehe hier noch sehr viel Potenzial, das ich herauskitzeln möchte. Und das war ein Grund, der mich gereizt hat, diese Stelle anzutreten. Ein weiterer und entscheidender Grund ist meine große Leidenschaft für den Basketball. Ich komme aus diesem Sport, war vorher schon im Basketball als Geschäftsführer tätig und freue mich auf die Rückkehr.

Wie Sie eben sagten, waren Sie zuvor schon im Basketball als Geschäftsführer tätig. Wann und wie entdeckten Sie Ihre Leidenschaft für diesen Sport?

Ich habe schon als Kind mit den Nachbarn im Garten Basketball gespielt. In den 90ern hat mich dann die NBA mit Michael Jordan und Scottie Pippen infiziert. Später mit dem Wechsel ans Gymnasium bzw. ans Basketballinternat wurde ich quasi zwangsläufig weiterhin mit Basketball in Berührung gebracht. Und so wurde das Herzblut für diesen Sport noch mehr entwickelt. Und das war auch gut so.

Von 2005 bis 2006 absolvierten in beim Rhöndorfer TV 1912 e.V. ein Freiwilliges Soziales Jahr im Sport. 2008 waren Sie Team-Manager der Dragons Rhöndorf in der ProA. Und im Jahr 2012 übernahmen Sie bei dem Verein die Geschäftsführerposition. Wie kam es zu dieser rasanten Entwicklung?

Die Entwicklung war zwar schnell, aber gewisse Weichen wurden schon früh in die richtige Richtung gestellt. So hatte ich die tolle Chance, in Rhöndorf früh in einer Führungsposition tätig werden zu können. Ich konnte sechs Jahre unter Michael Wichterich (Sportmanagement Telekom Baskets Bonn) arbeiten. Das war für meine Entwickelung sehr hilfreich wie auch lehrreich und dafür bin ich ihm auch sehr dankbar.

Was begeistert Sie am Basketball?

Vieles. Doch vor allem die Schnelligkeit des Spiels und das es so kurzweilig ist, begeistert mich. Aber auch die Athletik der Spieler steigert sich von Saison zu Saison und damit verbunden ebenso die Physis im Spiel. Dieses Paket macht es einfach zu einer einzigartigen Sportart.

Woran möchten Sie in Ihrer Geschäftsführer-Funktion als erstes arbeiten? Welche Themen liegen Ihnen besonders am Herzen?

Ich muss mir zunächst noch ein genaueres Bild von der Gesamtsituation machen, um dann ins Detail gehen zu können. Grundsätzlich sind mir aber die wirtschaftliche Leistungsfähigkeit und in diesem Zusammenhang die Sponsorenakquise und -pflege sehr wichtig. Daraus resultiert natürlich auch die sportliche Komponente für die Zukunft. Denn nur wenn man die wirtschaftliche Basis hat, wird man auch sportlich erfolgreich und wettbewerbsfähig sein und bleiben. Weitere wichtige Aspekte sind für mich die Kooperationen zwischen BBL, ProB und NBBL sowie JBBL. Und natürlich steht das Thema Zuschauergewinnung ganz oben auf der Liste. Ich möchte die Eventisierung der Löwen-Heimspiele vorantreiben. Unterm Strich geht es aber vor allem darum, die Menschen zu begeistern und das Identifikationsgefühl zu erhöhen.

Was sind daran gekoppelt Ihre mittel- und langfristigen Ziele, die Sie mit den Löwen erreichen wollen?

Wir wollen nachhaltig wirtschaftlich gesund sein und das ist ein primäres Ziel für die Zukunft. Zudem ich bin nicht hierher gekommen, um jedes Jahr gegen den Abstieg zu spielen. Das dies ein nicht einfacher Weg wird, ist mir völlig bewusst. Nichts desto trotz glaube ich und habe ich bereits gesagt, dass in Braunschweig und der Region viel Potenzial steckt. Mittelfristig ist mein Ziel, eine gute Tabellenposition mit einer Chance auf die Playoffs zu erreichen. Zum anderen muss es uns gelingen, mit unseren Kooperationspartnern junge Spieler auszubilden und diese auf BBL-Niveau zu bringen. Dass man das hier kann, hat die Vergangenheit bereits gezeigt. Und ein weiteres Ziel muss darin bestehen, den Zuschauerschnitt nach oben zu treiben. Natürlich hängt das auch immer mit dem sportlichen Erfolg und mit der Identifikation zusammen.

Was wünschen Sie sich für die neue Saison der Löwen?

Zunächst einmal hoffe ich, dass wir im Idealfall so früh wie möglich den Klassenerhalt sichern können und es uns gleichzeitig gelingt, unsere jungen und talentierten Spieler weiter zu fördern und auszubilden. Ebenso wird es wichtig sein, die Zuschauer und Sponsoren mit einem ehrlichen und schnellen Basketball gut zu unterhalten und zu begeistern. Das wird uns dabei helfen, neue Partner zu finden und den Sponsorenpool zu erweitern, um gut für die Zukunft gewappnet und aufgestellt zu sein.

Die Löwen spielen heute gegen Bonn, die für Sie früher der BBL- und Nachwuchspartner von Rhöndorf waren. Wie besonders ist diese Begegnung deshalb für Sie?

Grundsätzlich ist es ein normales Basketballspiel, in dem es um zwei Punkte geht. Und da werden Freundschaften während des Spiels beiseite geschoben (lächelt). Nach dem Spiel wird natürlich ein gemeinsames Bierchen getrunken. Aber ich freue mich auf die Partie und vor allem auf ein Wiedersehen mit Michael Wichterich, mit dem ich nach wie vor regelmäßig in Kontakt stehe.

Vielen Dank.

DSGVO Cookie Consent mit Real Cookie Banner