Spielergebnis

77:95

Dezimierten Löwen geht die Luft aus

Dezimierten Löwen geht die Luft aus

13.02.
2022

Am Ende war es deutlich: Unsere ersatzgeschwächten Löwen haben am heutigen Sonntag mit 77:95 (47:53) gegen den Tabellenzweiten Telekom Baskets Bonn verloren. Die 500 erlaubten Zuschauer in der Volkswagen Halle sahen einen guten Start der Löwen, die sich im ersten Viertel trotz des Fehlens von Arturs Zagars (Fußverletzung) und Benedikt Turudic (an Corona erkrankt) eine Zehn-Punkte-Führung erspielten (17:7). Aber die wieder vollständig besetzten Bonner kamen im Stil einer Top-Mannschaft zurück und bereiteten den Löwen mit ihrer zunehmenden physischen Spielweise reichlich Probleme. So verloren der starke Martin Peterka (18 Punkte) und sein Team im zweiten Viertel acht Mal den Ball, was die Gäste bestraften und angeführt von Topscorer Skyler Bowlin (19) das Spiel drehten. Der Rückstand von sechs Punkten zur Halbzeit wuchs zum Ende des dritten Viertels erstmals in einen zweistelligen Bereich an, ehe den dezimierten #jungwildhungrigen Löwen im letzten Abschnitt gänzlich die Luft ausging und ein Bonner 16:0-Lauf die Niederlage besiegelte. Zu diesem Zeitpunkt konnte auch Ondrej Sehnal nicht mehr mitwirken, da er sich in der 28. Minute verletzt hatte (Diagnose steht noch aus). Da bleibt nur die Hoffnung auf eine schnelle Genesung und Regeneration: Bereits morgen reisen die Löwen in den Süden, wo sie am Dienstag beim Tabellendritten ratiopharm ulm ranmüssen.  


Owen Klassen war zusammen mit Martin Peterka maßgeblich am guten Löwen-Start beteiligt.

Owen Klassen eröffnete das Spiel mit einem fulminanten Alley-Oop Dunk. Er und sein Kollege Martin Peterka waren in den Anfangsminuten ohnehin super aufgelegt und trugen die Offensive der Ramírez-Mannschaft. Die forcierte zu Beginn der Partie auch drei Bonner Ballverluste und arbeitete generell stark am offensiven Brett. Alles zusammen führte dazu, dass die Löwen nach sechs Minuten verdient mit 19:9 führten. Als Klassen für eine Verschnaufpause vom Parkett ging, schmolz dieser Vorsprung nach zwei Bowlin-Dreiern ganz schnell auf 19:17. Aber die Löwen-Youngster Brandon Tischler und Sananda Fru setzten sich zur Wehr, hielten gegen die Bonner dagegen und sorgten für eine 29:23-Führung. Dafür waren auch einige Offensiv-Rebounds entscheidend, von denen sich die Löwen in diesen ersten zehn Minuten fünf schnappten und daraus acht Punkte machten.

 

Trefferquote sinkt, Ballverluste nehmen zu – Bonn geht in Führung

Doch leider ging es nur mit einer knappen Führung von 29:28 ins zweite Viertel, das von einer wilden Anfangsphase mit Fehlwürfen und Ballverlusten geprägt war. Der Tabellenzweite kam da etwas besser durch und holte sich kurzzeitig die Führung (32:34), doch hatten die Löwen darauf mit ihrer Defensive die Antwort. Ihnen gelangen einige Stopps, woraus ein 7:0-Lauf zum 39:34 folgte. Insgesamt hatten die Löwen jetzt aber deutlich mehr Schwierigkeiten, offensiv ihr Spiel aufzuziehen und zu guten Abschlüssen zu kommen. Das war vor allem der Bonner Physis geschuldet, gegen die die jungen Löwen nur schwer ankamen. So fiel die im ersten Viertel noch gute Feldtrefferquote von 63 auf 48 Prozent, zudem verloren die Löwen in diesem Abschnitt acht Mal den Ball – in den ersten zehn Minuten war es nur ein Turnover. Die Bonner und allen voran Skyler Bowlin bestraften das. Der Gäste-Guard traf in diesem Viertel drei von fünf Baskets-Dreiern (41 Prozent) und brachte sein Team so wieder in Führung, die zur Halbzeit sechs Punkte betrug (47:53).

Brandon Tischler erzielte mit 10 Punkten eine neue persönliche BBL-Bestleistung. Fotos: Christian Schlüter

Nach der Pause blieben die Löwen durch Tookie Brown zunächst an den Bonnern dran (54:57) und hatten auch den Bonner Dreh- und Angelpunkt Parker Jackson-Cartwright unter Kontrolle. Der kam in der ersten Hälfte auf acht Zähler sowie vier Assists und erzielte in der zweiten Halbzeit keinen weiteren Punkt mehr. „Dafür haben wir anderen Spielern den Raum zur Entfaltung gegeben und diese Möglichkeiten haben sie genutzt“, sagte Ramírez nach dem Spiel. Der sah auch, dass Luc van Slooten jetzt mehr Akzente setzte und in diesem Viertel sieben Punkte verbuchte. Generell blieb es aber sehr schwer für das Ramírez-Team, das sich an der Bonner Physis aufrieb, selten gute Würfe bekam und immer müder wurde. Die Folge: Auf einen 6:0-Lauf zum 56:65 ließen die Baskets wenig später einen Dreier zu ihrer ersten zweistelligen Führung folgen (57:68, 27. Min.). Zwar brannten die Gäste in diesem Viertel mit 19 erzielten Punkten kein Offensiv-Feuerwerk ab, allerdings kamen die Löwen nur auf 15 Zähler und gingen deshalb beim Stand von 62:72 ins letzte Viertel.

Bonner 16:0-Lauf besiegelt die Niederlage

Hier schwanden den dezimierten Löwen zunehmend die Kräfte, zumal Ondrej Sehnal sich in der 28. Minute verletzt hatte und nicht mehr eingreifen konnte. Dennoch kämpften sie, bäumten sich nochmal auf und kamen auf sechs Punkte heran (69:75). Anschließend ging jedoch gar nichts mehr, der Akku war leer. Das zeigte sich in einem 16:0-Lauf der Gäste zum 69:91, der die Niederlage endgültig besiegelte.

Trainerstimmen zum Spiel:

 Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Gratulation an Bonn zum verdienten Sieg. Für uns war es aus unterschiedlichen Gründen ein sehr schweres Spiel. Wir alle müssen uns täglich mit Dingen auseinandersetzen, die wir selbst nicht kontrollieren können. Aber es macht keinen großen Sinn, zu viel darauf einzugehen. Wir versuchen, uns bestmöglich vorzubereiten und das Beste aus unserer Situation zu machen und werden das weiterhin tun. In Bezug auf unser Spiel haben wir in der ersten Halbzeit mit viel Einsatz gespielt, waren aber nicht präzise genug und haben nicht so gespielt, wie wir es uns vorgenommen hatten. Wir haben versucht, Bonns Spielmacher zu kontrollieren und das ist uns gelungen. Dafür haben wir anderen Spielern den Raum zur Entfaltung gegeben und diese Möglichkeiten haben sie genutzt. Sie haben unsere Fehler als Kollektiv bestraft und fast 100 Punkte gemacht. Wenn sie so hoch punkten, dann ist es nahezu unmöglich, gegen Bonn zu gewinnen. Unsere jungen Spieler haben aber einen tollen Job gemacht und gut gekämpft. Wir haben in 48 Stunden das nächste Spiel und danach folgt das Pokalturnier. Wir müssen bis dahin gut weiterarbeiten und hoffen, dass wir gesund bleiben.“

Tuomas Iisalo (Telekom Baskets Bonn): „Ich bin sehr stolz auf unser Team. Die letzten Wochen waren nicht einfach, es ist für uns eine ähnliche Situation wie für viele andere Mannschaften in der Liga. Jeder kämpft mit Widrigkeiten und du weißt heute nicht, was morgen passiert. Wir sind für den Moment endlich komplett und hatten eine gute Trainingswoche. In dieser Hinsicht war die Woche ideal für uns, denn wir haben viel Respekt vor Braunschweig und der Art und Weise wie sie spielen. Das konnte man auch im ersten Viertel sehen. Wir haben ein schweres Spiel gegen eine gut gecoachte und kollektive Einheit von jungen Spielern erwartet und am Ende haben uns die Jungs zum Sieg verholfen, die von Verletzungen oder Covid-Erkrankungen zurückkamen. Jetzt haben wir ein weiteres Spiel vor dem Nationalmannschafsfenster und können dann hoffentlich auf ein paar weitere gute Trainingswochen bauen.“

Basketball Löwen: Brown 11 (5 Assists), Krämer 10 (3 Assists, 3 Ballgewinne), N. Tischler 1 (6 Rebounds), van Slooten 10, Klassen 12 (8 Rebounds), Roosch n.e., Fru 2, B. Tischler 10 (5 Rebounds), Peterka 18 (5 Rebounds), Sehnal 3.

Telekom Baskets Bonn: Ward 12 (6 Rebounds), Gorham 6 (7 Rebounds), Kessens 11, Tadda 3, Bowlin 19 (7 Assists), Hawkins 16, Morgan 10, Kratzer 10 (5 Rebounds), Hasbargen, Jackson-Cartwright 8 (6 Assists).

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