Nachdem unsere Löwen am Mittwochabend nach einer erneut sehr guten Leistung nur knapp mit 78:85 beim Tabellenführer ALBA BERLIN verloren haben, geht es für die Mannschaft von Jesús Ramírez mit einem straffen Programm weiter: Morgen sind die Löwen zum Niedersachsen-Derby beim Playoff-Kandidaten BG Göttingen zu Gast (Tip-Off: 20:30 Uhr, live auf MagentaSport und in der Roots Sportsbar), ehe es am Dienstagabend in der Volkswagen Halle zum Spiel der Spiele im Kampf um den Klassenerhalt gegen den Tabellensiebzehnten FRAPORT SKYLINERS kommt. Tickets für diese immens wichtige Begegnung, die vom Löwen-Hauptsponsor Volkswagen Financial Services als „Sponsor of the Day“ präsentiert wird, gibt es im Onlineshop sowie in der Konzertkasse Schloss-Arkaden und über die Hotline (0531-7017288).
Das Spiel bei den Veilchen ist für die Löwen innerhalb von sechs Tagen bereits die dritte Begegnung gegen eine Mannschaft aus den aktuellen Top8 der easyCredit BBL. Am vergangenen Sonntag empfingen Kapitän Robin Amaize & Co. den Tabellensiebten ratiopharm ulm und feierten gegen den EuroCup-Viertelfinalisten einen 84:67-Statement-Sieg. Am Mittwoch in Berlin waren die Löwen beim amtierenden Deutschen Meister ebenfalls nah dran an einem Auswärtstriumph. Sie führten bis zur 36. Minute, bevor dem Tabellenersten wichtige Stopps sowie Dreier gelangen und er das Spiel für sich entschied. Direkt nach dem Spiel war Jesús Ramírez schon etwas enttäuscht über diese verpasste große Chance eines wichtigen Sieges im Kampf um den Klassenerhalt. Doch nachdem er sich das Spiel gestern nochmal angesehen hatte, räumte er ein: „Das war typisch Berlin. Sie haben die Möglichkeit, in dem entscheidenden Moment einen Gang höher zu schalten und haben das gegen uns getan. Wir hätten in dieser Phase einige Dinge besser machen können, aber ich kann mich nicht beklagen. Wir haben mit viel Einsatz gespielt und eine gute Leistung gezeigt“, sagt der Spanier und fügt hinzu: „Es gibt manche Bereiche, in denen es nicht ganz rund läuft. Aber die machen wir mit Energie, Einsatz und einer guten Einstellung wett. So müssen wir weitermachen.“
Ein weiterer positiver Aspekt mit Blick auf die nervenaufreibende und so wichtige Endphase der Saison: Der letzte Löwen-Neuzugang R.J. Cole kristallisiert sich ebenso wie die zuvor nachverpflichteten Dustin Sleva und Divine Myles als Glücksgriff heraus. Der Spielmacher kam Ende März als Reaktion auf die Verletzung von Braydon Hobbs nach Braunschweig und steht nach vier BBL-Spielen bei 12,5 Punkten und 5,3 Assists im Schnitt. Gegen Berlin war der 23-Jährige sogar Löwen-Topscorer mit 19 Punkten und führte stark Regie. „Wir haben anhand seiner Spiele in Griechenland gesehen, was er leisten kann. Dass er sich hier allerdings so schnell anpassen konnte, ist eine sehr positive Überraschung und großartig“, so der Löwen-Headcoach.
Ein sehr gutes Gespür bei den Spielerverpflichtungen attestiert Ramírez auch den Göttingern um ihren Cheftrainer Roel Moors. Die haben es trotz vieler Neuzugänge sehr früh in der Saison geschafft, eine gute Chemie zu finden und miteinander zu harmonieren. „Roel Moors hat hier einen sehr guten Job gemacht“, sagt der Löwen-Headcoach und verweist darauf, dass die Mannschaft sehr ausgeglichen ist und in jeder Partie ein anderer BG-Spieler dem Spiel seinen Stempel aufdrücken kann. Spielmacher Harald Frey und Routinier Harper Kamp seien für ihn sehr wichtige Akteure im Veilchen-Kollektiv, was die Rolle der weiteren Spieler allerdings nicht schmälere. Das zeigt auch die Statistik, die ein Beleg für die Balance der Moors-Mannschaft ist: Neben Topscorer Mark Smith (17,2 PpS) punkten ebenfalls seine Backcourt-Kollegen Harald Frey (14,5 PpS; 4,6 ApS) und Geno Crandall (12,7 PpS; 4,4 ApS) sowie die Frontcourt-Riege um Rayshaun Hammonds (11,9 PpS), Till Pape (11,2 PpS) und Defensiv-Spezialist Javon Bess (10,0 PpS) zweistellig.
Über diese Ausgeglichenheit, gutes Mannschaftsspiel, die ligaweit sechsbeste Dreierquote (36,7 Prozent) und verhältnismäßig wenig Ballverluste (12,7) haben die Veilchen sich bereits 16 Siege geholt und stehen damit auf dem fünften Tabellenplatz. Einen davon holten sie sich in der Hinrunde gegen die Löwen, die Partie am zweiten Weihnachtsfeiertag endete mit 64:78. Die Löwen mussten damals auf den verletzten David Krämer verzichten und starteten schlecht in die Partie: 12:23 stand es nach dem ersten Viertel – ein Rückstand, dem die Löwen fortwährend hinterherliefen und den sie nicht mehr wettmachen konnten. Das gilt es dieses Mal zu verhindern: „Wir müssen selbstbewusst und von Anfang an bereit sein. Wir sind zuletzt auch gegen Crailsheim und Berlin nicht gut ins Spiel gekommen und haben verloren. Wenn wir in Göttingen gut starten und gleich einen Einfluss auf das Spiel haben, dann kann es gut für uns laufen“, sagt Jesús Ramírez. Dessen Team hat den gestrigen Tag zur Regeneration genutzt und sollte nach dem Mittwoch-Spiel in Berlin wieder genug Kraft getankt haben. Jeglichen Zweifel daran räumt der Löwen-Headcoach ohnehin beiseite, indem er sagt: „Das ist morgen ein Derby und in einem Derby kann man gar nicht müde sein!“