Benedikt Turudic: Ich habe eine kleine Chance und Vertrauen gebraucht

Benedikt Turudic: Ich habe eine kleine Chance und Vertrauen gebraucht

18.06.
2021

Unser Big Man Benedikt Turudic stieß im Laufe der Saison zu uns und hat mit seinen Leistungen einen entscheidenden Anteil am starken Finish gehabt. Wir haben uns mit „Bene“ unterhalten und dabei u.a. einen Blick zurück auf seine Leistung in dieser Saison, aber auch nach vorne geworfen. 


Wo hältst du dich gerade auf?

Ich bin in Braunschweig und trainiere jeden Tag in der Tunica Sporthalle, um mich entsprechend auf die neue Saison vorzubereiten.

Warst du denn überhaupt schon zu Hause?

Ja, ich bin direkt nach dem Saisonende zuerst nach Hause nach Gießen gefahren und war auch eine kurze Zeit in Kroatien, wo ich einen weiteren Teil meiner Verwandtschaft besucht habe. Ich mache das nach der Saison eigentlich immer so, dass ich mir zuerst gleich 2,5 bis drei Wochen freinehme, bevor ich dann wieder anfange zu trainieren. In Kroatien normalisiert sich die Situation in Bezug auf Corona auch wieder langsam, weshalb es dort sehr angenehme Tage waren und ich mich jetzt wieder voll ins Training reinhängen kann.

Du hattest eine recht turbulente Saison mit vielen Club-Wechseln. Wie froh bist du schlussendlich darüber, im Februar zu den Löwen gestoßen zu sein?

Ich bin sehr froh darüber, denn ich habe eine kleine Chance und Vertrauen gebraucht und beides hier in Braunschweig bekommen. Ich bin ein sehr gläubiger Mensch und davon überzeugt, dass es einen Grund hat, weshalb Dinge passieren. Es sollte dementsprechend auch so kommen, dass ich nach Braunschweig wechsle, und ich bin mit der Situation, die ich hier für mich vorfinde, sehr zufrieden.

Du hast bei den Löwen persönliche Bestwerte aufgelegt und unter anderem auch deine ersten Double-Doubles erzielt. Ist das ein Ergebnis des geschenkten Vertrauens?

Das Vertrauen in mich, aber auch in alle anderen Spieler war sicherlich ein entscheidender Grund dafür, dass ich und wir diese Leistungen bringen konnte. Ich hatte glaub ich schon immer das nötige Potential dafür und brauchte die Möglichkeit, es zeigen zu können. Das war und ist hier der Fall. Meiner Meinung nach werden viele deutsche Spieler in Schubladen und kleinere Rollen gesteckt. Dabei haben sie viel mehr Potential, das noch nicht genutzt wird.

Abgesehen von Punkten und Rebounds hast du der Mannschaft auch viel Energie gegeben – auf und abseits des Parketts. Siehst du dich in dieser Rolle des „Energizer“?

Auf jeden Fall. Das war ich schon immer, auch bei meinen vorherigen Clubs. Es ist aber noch eine ganz andere Sache, wenn man Energie einbringt und viel Spielzeit bekommt, so wie es bei den Löwen jetzt der Fall war. In einer kleineren Rolle mit viel Bankzeit muss man Energie geben, um überhaupt irgendwie am Spiel teilnehmen zu können. Aber es ist ein enorm großer Push, wenn man diese Energie auch direkt aufs Spielfeld bringen kann. Das macht gleich noch viel mehr Spaß.

Apropos Spaß – was war in dieser Saison der schönste Moment für dich?

Das war eigentlich nach der Saison als ich realisiert habe, was in mir und unserem Team steckt und was wir erreicht haben. Ich glaube, wenn wir in dieser Konstellation schon ein bis zwei Wochen vorher zusammengespielt hätten, dann hätten wir wahrscheinlich die Playoffs geschafft und mehr als nur Geschichte geschrieben. Das war einfach ein Moment nach der Saison, indem ich glücklich auf das Erreichte zurückblicken konnte und das war für mich der schönste Moment.

Und wenn du nach vorne blickst: Was hast du dir für die kommende Saison vorgenommen?

Ich bin nie zufrieden mit meiner Leistung oder dem Erreichten. Mit harter Arbeit kann noch viel mehr erreicht werden und für mich wird es darum gehen, meine Form der letzten Saisonwochen zu halten und vor allem mehr Konstanz reinzubringen. Es ist einfach, ein paar gute Spiele zu machen. Aber dieses Level halten zu können, ist etwas, woran ich arbeiten will und das habe ich mir fest für die neue Saison vorgenommen.

Gibt es spezielle Bereiche, an denen du arbeiten möchtest?

Das ist definitiv mein Wurf, der Dreier. Der hat bei mir meistens sporadisch funktioniert und das will ich verbessern. Ich halte es für wichtig, den Dreier konstant treffen zu können und ihn zu einem festen Bestandteil meines Spiels zu machen.

Du hattest aufgrund der Corona-Pandemie und des harten Spielplans noch nicht viele Möglichkeiten, die Stadt richtig kennenzulernen. Nutzt du die aktuellen Lockerungen und die vorhandene freie Zeit jetzt mehr dafür?

Meine Mutter ist momentan da. Dementsprechend habe ich meinen Tag so gestaltet, dass er um 8 Uhr anfängt, ich dann ins Fitnessstudio gehe und danach in der Tunica trainiere. Danach bleibt uns viel Zeit und wir sind eigentlich nur unterwegs, sei es in Parks, an Seen oder in der Stadt. Braunschweig hatte von vornherein einen sehr angenehmen Eindruck auf mich gemacht und jetzt, wo die Cafés und Restaurants wieder aufhaben, ist die Stadt gleich nochmal viel sympathischer. Ich finde die Innenstadt sehr schön, bin aber auch gerne in den Parks, wo man gut zum Entspannen spazieren gehen kann.

Vielen Dank, Bene!

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