Auswärtsspiel in Hamburg: Auf die Ballkontrolle kommt es an!

Auswärtsspiel in Hamburg: Auf die Ballkontrolle kommt es an!

20.01.
2023

Mit dem wichtigen Auswärtssieg von Mittwoch bei Brose Bamberg (92:83) im Rücken machen sich unsere Löwen morgen auf den Weg in den Norden zu den Veolia Towers Hamburg. Die Hansestädter rangieren aktuell mit sechs Siegen auf dem 13. Platz und haben wettbewerbsübergreifend zuletzt vier Partien in Folge verloren. Tip-Off der Begegnung in der edel-optics.de Arena ist um 18 Uhr, MagentaSport überträgt live ab 17:45 Uhr.  


Nach dem langersehnten Erfolg am Mittwoch, der die neun Spiele andauernde Niederlagenserie der Löwen endlich beendete, brach die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez auf dem Parkett in der Brose Arena nicht in Jubel aus. Das war dann aber in der Kabine der Fall, dort fiel der Druck ab und die Erleichterung machte sich breit. „Für uns alle war es sehr wichtig, dieses Spiel gewonnen zu haben und wieder zu spüren, wie sich das anfühlt“, sagt der Spanier. Der musste in dieser Partie neben Youngster Gian Aydinoglu (Oberschenkelverletzung) auch auf seine beiden Center Jilson Bango (Fingerbruch) und Benedikt Turudic (Sprunggelenksverletzung) verzichten. Doch lösten die Löwen das Fehlen ihrer Big Men gut und gewannen wie schon am vergangenen Samstag bei der knappen 83:85-Heimniederlage gegen Bamberg das Rebound-Duell. „Ich habe der Mannschaft nach dem Spiel gesagt, dass der Sieg für mich nicht überraschend kam. Denn wir hatten schon vier Tage zuvor gegen Bamberg vieles richtig gemacht“, so Ramírez. Am Mittwoch lief es nochmal besser: „Im zweiten, dritten und vierten Viertel haben wir wahrscheinlich unsere beste Leistung der bisherigen Saison gezeigt“, fährt der Löwen-Headcoach fort. Ein für ihn entscheidender Grund für die Steigerung: Viele seiner Spieler konnten nach mehreren Wochen des verletzungsbedingten Improvisierens mehr auf ihrer angestammten Position spielen – und das hatte positive Auswirkungen. In der Verteidigung spielten die Löwen konstant gut und in der Offensive liefen die Systeme besser durch, weshalb Hobbs & Co. unter anderem nur achtmal den Ball verloren.

Towers nach Trainerwechsel noch ohne Sieg

Nun gilt es, diese gut gemachten Dinge auch im kommenden Auswärtsspiel bei den Veolia Towers Hamburg umzusetzen. Die Hanseaten sind mit dem bisherigen Saisonverlauf und sechs BBL-Siegen nicht sonderlich zufrieden, weshalb die Verantwortlichen nach der 65:80-Heimniederlage gegen ratiopharm ulm (7. Januar) reagiert und Headcoach Raoul Korner mit sofortiger Wirkung beurlaubt haben. „Wir sind zu der Überzeugung gekommen, dass Raoul die Mannschaft nicht mehr so erreicht, wie es in unserer aktuellen Situation nötig wäre“, begründete Marvin Willoughby (Geschäftsführer Sport) die Entscheidung. Für Korner hat der bisherige Co-Trainer Benka Barloschky die Aufgaben als Headcoach übernommen, konnte seitdem aber noch keinen Sieg einfahren. Im EuroCup verloren die Hamburger am Mittwoch deutlich bei Turk Telekom Ankara (74:98) und zuvor gegen Buducnost VOLI (59:87), zudem gab es am 15. Januar zu Hause gegen die BG Göttingen eine 82:91-Niederlage.

Kendale McCullum ist Dreh- und Angelpunkt im Hamburger Spiel. Foto: Dennis Fischer

Neben der Veränderung auf der Trainerposition haben die Norddeutschen auch im Kader nachjustiert. Der Vertrag mit Marvin Clark II (5,6 PpS) wurde kurz nach der Korner-Beurlaubung aufgelöst und dafür Forward Anthony Polite verpflichtet. Der 25-Jährige begann die Saison beim Euroleague-Teilnehmer ASVEL Villeurbanne und avancierte bei seinem Towers-Debüt gegen Turk Telekom mit 16 Punkten zum Topscorer. Er wird morgen erstmals in der BBL zum Einsatz kommen, in der die Hamburger von Kendale McCullum angeführt werden. Der schnelle Point Guard ist mit 17,6 Punkten und 6,1 Assists pro Spiel nicht nur der Motor, sondern auch der bester Scorer und Vorlagengeber des Teams. Mit dem ehemaligen Löwen und gebürtigen Braunschweiger Lukas Meisner (13,3 PpS), Shooting Guard James Woodard (11,6 PpS) und Center Yoeli Chields (10,7 PpS; 6,3 RpS) folgen ihm drei Spieler mit zweistelliger Punkteausbeute.

Towers nicht ins Laufen kommen lassen

Ein Blick auf die weiteren Statistiken verdeutlicht aber, weshalb es bei den Playoff-ambitionierten Towers in dieser Saison noch nicht so rund läuft. Sie hadern bislang ebenso wie die Löwen mit ihren Trefferquoten von der Dreier- (Löwen: 31 Prozent / Towers: 33 Prozent) und Freiwurflinie (Löwen: 68,5 Prozent / Towers: 66,7 Prozent) und leisten sich nach der Ramírez-Mannschaft (16,1) die zweitmeisten Ballverluste in der BBL (15,4). Im letztgenannten Punkt haben sich die Löwen – wie zuvor erwähnt – gegen Bamberg klar verbessert. Und auf die Ballkontrolle wird es neben einer erneut guten Rebound-Arbeit auch bei den Hamburgern ankommen. Vor allem, weil die Hanseaten aggressiv am Ball verteidigen und gerne schnell nach vorne spielen. „Es wird schwierig, sobald sie ins Laufen kommen können. Für mich ist das Wichtigste, dass wir das verhindern“, macht Ramírez deutlich, welche Stärke des Gegners es einzuschränken gilt.

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