Spielergebnis

81:86

Aufholjagd nicht belohnt: Löwen unterliegen NINERS

Aufholjagd nicht belohnt: Löwen unterliegen NINERS

08.10.
2023

Der Ritt auf der Erfolgswelle ist für unsere Basketball Löwen Braunschweig erst einmal beendet. Die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez entschied im heutigen Heimspiel gegen die NINERS Chemnitz zwar drei Viertel für sich, verlor das erste aber deutlich und lag im zweiten Spielabschnitt bereits mit 20 Punkten hinten. Diesen Rückstand konnten unsere Löwen mit einer deutlichen Leistungssteigerung und trotz des Fehlens von Spielmacher Ahmaad Rorie (Schulterverletzung) und Brandon Tischler (Infekt) wieder wettmachen. Für einen Sieg gegen die routinierten Gäste reichte es in einer spannenden Endphase aber nicht. 81:86 endete die Begegnung vor 3.574 Zuschauenden in der Volkswagen Halle, in der Nicholas Tischler mit einer persönlichen BBL-Bestleistung von 18 Punkten Topscorer wurde und Jilson Bango ein Double-Double (13 Pkt., 13 Reb.) beisteuerte. Für die NINERS war Kaza Kajami-Keane mit 23 Punkten am erfolgreichsten.  


Die Löwen kamen mit zwei erfolgreichen Offensiv-Aktionen gut ins Spiel, doch das war es dann auch erst einmal. Das Problem: Sie waren im ersten Viertel schlichtweg nicht physisch genug und verloren gänzlich den Zugriff auf das Spiel. Fehlwürfe, Ballverluste und keine Rebound-Kontrolle charakterisierten den Auftritt des jungen Ramírez-Teams, das auch immer verunsicherter wirkte. Das nutzten die NINERS mit ihren routinierten Akteuren natürlich aus. Die kamen oft zu einfachen Punkten, weil die Löwen auch defensiv zu wenig Gegenwehr boten. Vor allem Gäste-Center Kevin Yebo drückte dem Spiel zu Beginn seinen Stempel auf und hatte entscheidenden Anteil an einem schmerzhaften 20:0-Lauf seines Teams.

Löwen kämpfen sich zurück

„Es war fürchterlich, wie wir das Spiel begonnen haben“, sagte Jesús Ramírez über das erste Viertel, das mit 15:31 verloren ging. Der Löwen-Headcoach erlebte aber auch, wie sein Team den schlechten Auftakt abschüttelte. Nach vier Punkten des insgesamt gut von den Gästen abgeschirmten Martin Peterka, zogen die NINERS zwar wieder auf 20 Punkte davon, aber die Löwen nahmen das Spiel viel mehr an. Ihre Körpersprache war besser, die Verteidigung war aggressiv und generierte Stopps. Und auch bei den Offensiv-Rebounds war die Ramírez-Mannschaft plötzlich da. Sieben Punkte aus zweiten Chancen erzielten die Löwen, die zudem für spielerische Highlights sorgten. Der starke Nicholas Tischler und der immer präsenter werdende Jilson Bango ließen es per Dunking krachen, ehe TJ Crockett Jr. mit einem Dreier für den 37:46-Pausenstand sorgte.

Jilson Bango steigerte sich in diesem Spiel wie alle Löwen und kontrollierte dann auch Yebo besser. Fotos: Christian Schlüter

Das Momentum lag zum Ende der ersten Halbzeit klar bei den Löwen und die machten im dritten Viertel genau da weiter, wo sie aufgehört hatten. Sie legten mit einem 11:0-Lauf los wie die Feuerwehr und hatten sich durch einen weiteren Dunk von Nicholas Tischler die 48:46-Führung geholt! 20 Punkte Rückstand wettgemacht, die Stimmung in der Volkswagen Halle war bestens. Aber die NINERS hatten mit dem früheren Löwen DeAndre Lansdowne einen Spieler in ihren Reihen, der die Antwort auf den Löwen-Run hatte. Er erzielte fünf Punkte in Folge und brachte sein Team damit zurück in die Spur.

Lansdownes Dreier besiegelt knappe Niederlage

Mit 58:64 ging es ins letzte Viertel und die ersten Minuten ließen nichts Gutes verhoffen: Die NINERS nutzten Löwen-Fehler gnadenlos aus und waren schnell auf elf Punkte enteilt (62:73, 33. Min.). Jesús Ramírez rief sein Team zur Auszeit und danach nahmen die Löwen wieder Fahrt auf. Sie versenkten Dreier, forcierten gegnerische Ballverluste und waren in der 36. Minute auf 74:75 dran. Das Spiel war jetzt sehr spannend. Und als Nicholas Tischler 74 Sekunden vor dem Ende mit einem Putback-Dunk erneut die Führung geholt hatte (81:80), da war der dritte BBL-Sieg zum Greifen nah. Doch ausgerechnet DeAndre Lansdowne sollte das verhindern. Der 34-jährige Guard versenkte bei noch 37 Sekunden einen Dreier zum 81:83, während der anschließende Wurf von Ferdinand Zylka nicht ins Ziel traf und die Löwen dann auch Freiwürfe vergaben.

Trainerstimmen zum Spiel:

Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Es ist einfach: Wir haben drei Viertel gewonnen, allerdings war es fürchterlich, wie wir das Spiel begonnen haben. Wenn man in der BBL ein erstes Viertel mit 15 oder 16 Punkten verliert und man nicht auf den Punkt da ist, dann wird es sehr schwer. Wir werden daran arbeiten und ich bin auch positiv gestimmt. Aber wir müssen vom Start weg bereit und demütiger sein. Wir müssen uns in eine Situation bringen, in der wir über Basketball reden können. Und das ist sicherlich nicht, dass der Gegner im ersten Viertel 5-gegen-0 spielt. Ich hoffe, dass wir daraus lernen.“

Rodrigo Pastore (NINERS Chemnitz): „Ein Auswärtssieg geschieht nie einfach, vor allem nicht in der Situation, in der wir uns befinden. Wir hatten nur eine kurze Rotation zur Verfügung und dann bekamen mehrere Spieler Foul-Probleme, was natürlich einen Einfluss hatte. Ende der ersten und Anfang der zweiten Hälfte hatte Braunschweig dann ein Momentum. Aber ich bin sehr stolz darauf, wie die Mannschaft damit umgegangen ist und Charakter gezeigt hat. Wir haben einen Weg gefunden, offene Würfe zu kreieren und in der Verteidigung haben wir uns Stopps erarbeitet. Dennoch muss ich Braunschweig loben. Sie sind bei den zweiten Chancen unerbittlich, sie haben Größe, Athletik und Vielseitigkeit. Wir haben allerdings einen guten Job gemacht, Martin Peterka zu kontrollieren. Er ist mit seinem Wurf eine offensive Gefahr. Ich denke aber, dass wir Ferdinand Zylka besser hätten verteidigen können. Insgesamt war es ein harter Kampf in fremder Halle. Aber wir wissen auch, dass wir noch einen langen Weg vor uns und Raum für Verbesserung haben. Abschließend freue ich mich für unsere Fans, die glücklich mit einem Sieg nach Hause fahren.“

Basketball Löwen: Crockett Jr. 17 (6 Assists), N. Tischler 18, Aydinoglu, Zylka 11, Bango 13 (13 Rebounds), Fru 2, Peterka 7, Barra 11 (6 Assists), Gerhardt n.e., Sylla 2.

NINERS Chemnitz: Gregori n.e., Uguak 12 (8 Rebounds, 5 Assists), Garrett 8, van Beck 9, Richter 2, Lansdowne 13 (6 Rebounds, 6 Assists), Kajami-Keane 23, Bailey, Koppke n.e., Yebo 19 (8 Rebounds).

Galerie zum Spiel (Fotos von Christian Schlüter und SoulClap Media)

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