Auf München folgt Berlin – Löwen zu Gast beim Tabellenzweiten

Auf München folgt Berlin – Löwen zu Gast beim Tabellenzweiten

10.11.
2023

Gestärkt durch den sensationellen Sieg am vergangenen Wochenende gegen den Titelfavoriten FC Bayern München gehen unsere Basketball Löwen Braunschweig an diesem Sonntag gegen das nächste Top-Team der easyCredit BBL ins Rennen: Sie treffen auswärts auf den sehr offensivstarken Tabellenzweiten ALBA BERLIN (10:2) gegen den sie erst kürzlich im BBL Pokal-Achtelfinale klar das Nachsehen hatten. Die Partie in der Berliner Mercedes-Benz Arena beginnt um 15:30 Uhr und wird live bei Dyn übertragen und kann ebenfalls in der Roots Sportsbar verfolgt werden.


Am Sonntag ist es exakt vier Wochen her, dass die Löwen um Headcoach Jesús Ramírez zuletzt gegen ALBA BERLIN ran und in der damaligen Pokalbegegnung eine deutliche 71:96-Niederlage schlucken mussten. Der Löwen-Trainer sprach im Anschluss an das Spiel von einem enttäuschenden Auftritt, bei dem seine #jungwildhungrige Mannschaft sich gegen die selten zu stoppenden Berliner zunehmend verunsicherter zeigte und ihr Selbstvertrauen von den Gastgebern gebrochen wurde. Aber der Spanier gewann dem Ganzen auch etwas Gutes ab und sagte: „Das Positive ist, dass wir in ein paar Wochen wieder gegen Berlin spielen und ich hoffe, wir werden bis dahin insgesamt besser sein als heute.“

Als Kollektiv und mit Energie gegen Berlin

Dieser Moment ist nun gekommen – und dem sieht Ramírez optimistisch entgegen, weil er in den vergangenen Wochen eine Weiterentwicklung seines Teams gesehen hat und mit einem Lächeln einräumt: „Im Vergleich zum damaligen Spiel können wir uns nur verbessert präsentieren.“ Dabei setzt der Spanier darauf, dass die Löwen wie gegen München mit viel Intensität und Energie spielen und sich darüber erneut das nötige Selbstvertrauen holen. „Jeder einzelne hat gegen den FC Bayern alles gegeben und konnte sich darauf verlassen, dass die Kollegen den Rest übernehmen“, so der Headcoach. Über dieses Kollektiv muss es auch gegen Berlin funktionieren – vor allem defensiv.

Nicho Tischler (rechts) und Yanni Wetzell beim Kampf um die bessere Rebound-Position. Die wird auch am Sonntag eine wichtige Rolle spielen. Fotos: Christian Schlüter

Der aktuelle Zweite der easyCredit BBL hat sich in den vergangenen Wochen seit dem Pokalspiel auch gesteigert und ist weiter zusammengewachsen. Zudem sind die beiden Big Men Khalifa Koumadje und Yanni Wetzell nach überstandenen Verletzungen wieder dabei und machen das Innenspiel der Albatrosse nochmal gefährlicher. So hat der 2,21 Meter große Center-Riese Koumadje den Berlinern in seinen vergangenen drei BBL-Einsätzen enorm gutgetan und durchschnittlich 7,3 Rebounds sowie 15,3 Punkte bei einer unfassbaren Feldtrefferquote von 91 Prozent beigesteuert. Ihn vom Korb wegzuhalten und damit gleichzeitig seine Stärken beim Offensiv-Rebound einzudämmen, wird eine Aufgabe der Löwen um Jilson Bango und Co. sein. Allerdings verfügt ALBA-Trainer Israel Gonzalez über so viel Kadertiefe und -qualität, weshalb es wie schon gegen den FC Bayern nicht um die Stärke eines einzelnen Spielers, sondern des gesamten Gegnerteams gehen wird.

ALBA ist Ligaspitze bei Punkten und Assists

Genauso wie die Münchner haben auch die Berliner schon 17 Spieler in der BBL eingesetzt und sieben von ihnen tragen mit zweistelliger Ausbeute zum derzeitigen Ligabestwert von 99,5 erzielten Punkten pro Spiel bei. Angeführt werden die Hauptstädter vom Euroleague- und NBA-erfahrenen Matt Thomas (15,8 PpS), der satte 50 Prozent seiner Dreier trifft. Er bekommt im Scoring neben Koumadje auch von Weltmeister Johannes Thiemann Unterstützung. Der Nationalspieler knüpft bei seinem Club nahtlos an seine WM-Leistungen an und steht bei 12,2 Punkten und 5,4 Rebounds im Schnitt. Zuletzt ist auch der mit 292 NBA-Einsätzen im Gepäck nach Berlin gewechselte Sterling Brown immer besser in Tritt gekommen und erzielt ebenso wie Thiemann 12,2 Zähler. Ihnen folgen der wurfstarke Tim Schneider (10,4 PpS), der athletische Gabriele Procida (10,2 PpS) und Center Wetzell (10,0 PpS).

Löwen-Kapitän Martin Peterka war beim letzten Auswärtssieg in Berlin im April 2021 dabei und kam auf 17 Punkte.

Insgesamt sieben Berliner treffen zudem deutlich über 40 Prozent ihrer genommenen Dreier, was ligaweit zur derzeit drittbesten Quote von der 6,75-Meterlinie beiträgt (40,7 Prozent). Noch besser im Liga-Ranking ist das ALBA-Team bei der Feldtrefferquote und den Assists. Da steht der Löwen-Gegner mit 54,6 Prozent seiner verwandelten Würfe und 24,7 Anspielen im Schnitt an erster Stelle. Aber die Berliner sind auch defensiv gut: Sie lassen 82 gegnerische Punkte zu und forcieren 14,8 Ballverluste des Kontrahenten (beides sechsbester Wert). Aus ihrer guten Verteidigung profitieren die Albatrosse vor allem im Umschaltspiel. „Das Fastbreak-Spiel ist eines ihrer Stärken, die an erster Stelle zu nennen ist. Wenn wir da nicht wach sind, dann werden wir viele Punkte kassieren“, mahnt Jesús Ramírez. Der betont allerdings auch die Berliner Qualitäten in „Off-Ball“-Situationen und beim Offensiv-Rebound.

Bei der Arbeit am offensiven Brett schneiden die Löwen im direkten Vergleich mit ALBA aber besser ab. Da sichern sich Amar Sylla und seine Kollegen im Schnitt 13,7 Abpraller, was zuletzt gegen den FC Bayern München mit ausschlaggebend für den Sieg war. Daran gilt es am Sonntag anzuknüpfen, um die Chance auf den nächsten Coup zu wahren. Der letzte Auswärtserfolg in Berlin ist den Löwen übrigens im April 2021 gelungen (82:87), aus dem damaligen Team steht allerdings nur noch Martin Peterka für die Löwen auf dem Parkett. Der kam damals auf 17 Punkte.

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