Ab in den Norden: Löwen reisen zu defensivstarken Hamburg Towers

Ab in den Norden: Löwen reisen zu defensivstarken Hamburg Towers

03.12.
2021

Im Laufe dieser Woche sind nach und nach unsere fünf Löwen zurückgekehrt, die bei der FIBA WM-Qualifikation mit den Nationalmannschaften im Einsatz waren. Dementsprechend blieb unserer Mannschaft nicht allzu viel Zeit, um sich auf den nächsten Gegner vorzubereiten. „Wir machen alles ein wenig komprimierter und konzentrierter und müssen dabei sehr fokussiert sein“, sagt Headcoach Jesús Ramírez über die Vorbereitung der am Sonntag anstehenden easyCredit BBL-Partie beim Tabellensiebten (10:6) und EuroCup-Team Hamburg Towers (Tip-Off: 15 Uhr, live auf www.magentasport.de). Löwen-Fans können das Spiel per Live-Übertragung in der Roots Sportsbar sehen.


Ramírez konnte am gestrigen Donnerstag erstmals seit fast zwei Wochen wieder mit dem kompletten Kader trainieren. Unser kanadischer Center Owen Klassen kehrte Mittwochnachmittag als letzter Löwe von der Nationalmannschaft zurück und hatte mit der Rückreise aus der Dominikanischen Republik auch den mit Abstand weitesten Weg. „Wir freuen uns natürlich sehr darüber, dass fünf unserer Spieler für Nationalmannschaften gespielt haben und sie dort gute Erfahrungen sammeln konnten. Allerdings haben wir dadurch auch wertvolle Trainingszeit verloren. Wir haben mit denjenigen trainiert, die hier waren und partiell an Dingen gearbeitet. Die ideale Voraussetzung, um unser Spiel weiterzuentwickeln, war das jedoch nicht“, so unser Headcoach über die Trainingssituation der vergangenen Tage.

„Sie spielen sehr physisch, haben eine klare defensive Philosophie“

Bei dem nächsten Gegner sah das etwas anders aus. Die Hamburg Towers mussten in der Länderspielpause nur auf Nationalspieler Justus Hollatz verzichten. „Sie hatten viel Zeit zum Trainieren, und werden an den Dingen gearbeitet haben, die sie gegen Crailsheim nicht gut gemacht haben“, so Ramírez. Damit spricht der Löwen-Headcoach die klare 73:90-Niederlage des Tabellensiebten in seinem letzten Spiel vor dem Nationalmannschaftsfenster bei den Merlins an. Allerdings mussten die Towers in dieser Partie auch auf die beiden angeschlagenen Big Men Eddy Edigin (Nasenbeinbruch) und Maik Kotsar (Schulterverletzung) verzichten. Letztgenannter nahm aufgrund seiner Verletzung auch nicht mit Estland an der WM-Qualifikation teil.

Nur knapp zwei Wochen vor der Pleite bei den Crailsheimern hatte das Team von Cheftrainer Pedro Calles gegen die BG Göttingen einen eindrucksvollen Auftritt aufs Parkett gelegt und die Südniedersachsen mit 83:46 in die Schranken gewiesen. Es war einer ihrer bisher fünf BBL-Siege, die sie nach einem etwas holperigen Saisonauftakt mit zwei Niederlagen und dem Pokalaus im Achtelfinale eingefahren haben. Die auffällige und magere Punkteausbeute der Göttinger in diesem Spiel war maßgeblich der aggressiven Hamburger Verteidigung geschuldet: Die Towers sind ebenso wie der vorherige Löwen-Gegner Ludwigsburg eines der besten Defensiv-Teams der Liga, was durchschnittlich 75 gegnerische Punkte, neun Ballgewinne (Liga-Topwert) und 17,5 gegnerische Ballverluste belegen. „Sie spielen sehr physisch, haben eine klare defensive Philosophie und alle wissen, was zu tun ist. Keiner ihrer Spieler ruht sich in der Verteidigung aus“, sagt Ramírez über die Mannschaft von Pedro Calles, die auch offensiv einiges zu bieten hat und knapp 80 Punkte im Schnitt erzielt.

Offensive überzeugt mit guter Ballbewegung
Caleb Homesley ist Hamburgs bester Scorer. Foto: Julian Reckmann

Die Hamburger Offensive ist laut Ramírez gut strukturiert, von sehr guter Ballbewegung geprägt und unter anderem darauf ausgerichtet, die guten Schützen in Szene zu setzen. Zu denen gehört auch Topscorer Caleb Homesley, wenngleich er gegenwärtig noch keine allzu hohe Feldtrefferquote aufweist (35,7 Prozent). „Er ist neu in der Liga und nimmt oft sehr schwere Würfe, was Einfluss auf seine Trefferquote hat. Aber er ist ein riesiges Talent und sehr gefährlich“, sagt Ramírez über den 1,98 Meter großen Guard, der 15 Punkte pro Spiel erzielt. Er sei aber nicht der einzige Spieler in Reihen der Hamburger, auf den die Löwen aufpassen müssen. „Sie haben elf Spieler, von denen jeder entscheidend was zum Spiel beiträgt“, fährt der Headcoach fort. Zu denen gehören neben dem athletischen Guard Jaylon Brown (13,4 PpS) und dem Pick-and-Roll starken Kotsar (12 PpS) auch die Forwards Robin Christen (53 Prozent Dreierquote; 9,4 PpS) und Seth Hinrichs (7,0 PpS) sowie Spielmacher Hollatz (7,7 PpS; 4,1 ApS), „Verteidigungsminister“ Maximilian DiLeo und Ex-Löwe Lukas Meisner (4,9 PpS), der immer besser in Schwung kommt. Mit Ray McCallum wurde zudem ein NBA- und Euroleague-erfahrener Guard nachverpflichtet, der nach drei Spielen auf fünf Punkte im Schnitt kommt, aber noch reichlich Steigerungspotenzial hat.

„Das Spiel gegen Hamburg ist ein guter Test für uns, um zu sehen, ob wir aus der Niederlage gegen Ludwigsburg gelernt haben und besser mit dem defensiven Druck umgehen können. Aber wir werden auch versuchen müssen, Hamburgs gute Ballbewegung zu stören und vor allem selbst konstanter zu spielen. Wir hatten bislang in jedem Spiel Phasen, in denen wir auf einem sehr guten Level agiert haben. Diese Phasen müssen wir weiter ausdehnen, um erfolgreich zu sein”, sagt Ramírez abschließend.

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