Unsere Basketball Löwen Braunschweig kehren auch von ihrer zweiten Auswärtspartie im neuen Jahr mit einer Niederlage zurück: Mit 72:81 (45:45) verlor die Mannschaft von Headcoach Jesús Ramírez am Samstagabend beim Tabellenachten Veolia Towers Hamburg. Dabei hatten die Löwen zunächst vieles richtig gemacht und waren deshalb im zweiten Viertel verdient mit 36:26 in Führung gegangen. Jedoch antworteten die Gastgeber vor ausverkaufter Kulisse darauf zuerst mit einem 15:0-Lauf und ließen im dritten Viertel nur elf Löwen-Punkte zu. Den daraus entstandenen Rückstand konnte das Ramírez-Team nicht mehr aufholen, das nach dem 68:71 in der 36. Minute nur noch vier Punkte erzielte. Für die Löwen waren TJ Crockett Jr. und Ahmaad Rorie mit je 14 Punkten am erfolgreichsten, bei den Gastgebern kam Aljami Durham auf 20 Zähler.
Die Partie fing an wie erwartet: Sie war intensiv, ausgeglichen und von zahlreichen Freiwürfen geprägt. Das ist zumindest typisch für das Towers Spiel, aber auch die Löwen standen im ersten Viertel bereits elfmal an der Freiwurflinie und hatten sich hier durch TJ Crockett Jr. das 18:13 geholt. Aber beide Teams verloren auch mehrfach den Ball, was die Löwen aber noch durch ihre Arbeit am offensiven Brett kompensieren konnten. Sie hatten sieben Punkte aus zweiten Chancen erzielt und deshalb nach zehn Minuten weiterhin die Nase vorne (25:22). Lediglich im Bereich der Trefferquote hatten sie zunächst schlechter als die Hamburger ausgesehen. Aber die steigerten sie und packten defensiv eine Schippe drauf.
Martin Peterka und der erneut starke Sananda Fru stoppten den Gegner unter anderem mit Blocks und auf der anderen Seite traf das Ramírez-Team gute Entscheidungen. Die Folge: In der 14. Minute lagen die Löwen verdient mit 36:26 vorne. Doch dann kam ein Bruch ins Spiel. Die Löwen machten Fehler, kassierten ein unsportliches Foul gegen Geburtstagskind Jilson Bango und ließen jetzt viele Offensiv-Rebounds der Towers zu. Die Gastgeber machten daraus im zweiten Viertel zehn Punkte, kamen aber auch durch leichte Transition-Zähler zu einem 15:0-Lauf und hatten das Spiel gedreht (36:41, 17. Min.). In dieser Phase war Sananda Fru ganz wichtig und maßgeblich dafür, dass die Löwen ihren Negativlauf stoppten. Nachdem der Löwen-Youngster zuvor schon defensive Akzente gesetzt hatte, punktete er jetzt mehrfach im Zusammenspiel mit Martin Peterka, klaute dem Gegner den Ball und führte die Löwen mit seinen Aktionen zum 45:45 nach 20 Minuten.
Zurück auf dem Parkett konnte sich kein Team einen Vorteil erspielen, was neben guten Aktionen auch an der Fehlerquote lag. Vor allem die Ballkontrolle war auf beiden Seiten ein Manko. Dennoch hatten die Löwen nach Punkten ihres Spielmachers Ahmaad Rorie, der das Spiel gut kontrollierte und treffsicher war, leicht die die Nase vorne und führten mit 53:50 (26. Min.). Bis hierhin hatten die Löwen den geforderten Einsatz und laut Jesús Ramírez auch die richtigen Reaktionen gezeigt. „Doch in anderen Momenten haben wir uns das Spiel etwas aus den Händen reißen lassen. Wir sind in diesen Phasen nicht unserer Linie treu geblieben“, sagte der Löwen-Headcoach und dürfte damit auch die Endphase des dritten Viertels gemeint haben. Sein Team fing sich zuerst einen 7:0-Lauf ein, antworte nochmal, verlor anschließend allerdings für einige Minuten den Zugriff auf das Spiel – und auch Jilson Bango. Der Löwen-Center kassierte sein zweites unsportliches Foul und war damit disqualifiziert. Und als wäre das nicht schon bitter genug gewesen, machten die Towers aus diesem „U“ fünf Punkte und zogen auf neun Punkte davon (56:65).
Diesem Rückstand liefen die Löwen hinterher und kamen aber auf 68:71 heran. Das lag an ihrer guten Verteidigung, durch die sie sich zahlreiche Stopps erarbeiteten. Aber sie hatten sich für die gute Defensive zu wenig belohnt, weil sie im Angriff nicht geduldig genug agierten und stattdessen vermeidbare Fehler machten. So blieben die Hamburger vorne und setzten sich angeführt von Aljami Durham nach Freiwürfen und einfachen Punkten aus der Transition wieder auf sieben Zähler ab. Die Löwen versuchten in der verbleibenden Zeit über Dreier zu verkürzen, doch fiel kein Feldwurf mehr rein. Lediglich durch ein Foul beim Dreierversuch von TJ Crockett Jr. und einen weiteren Fru-Freiwurf kamen Rorie & Co. noch einmal zu Punkten. Das waren aber ihre einzigen Zähler in den letzten vier Spielminuten der Partie, in der die Towers von der Freiwurflinie den Deckel drauf machten.
Trainerstimmen zum Spiel:
Jesús Ramírez (Basketball Löwen): „Während des Spiels fordere ich von meinen Spielern Einsatz und die richtige Reaktion auf das Geschehen. Im Großen und Ganzen haben sie heute genau das umgesetzt – und zwar sehr gut. In anderen Momenten haben wir uns das Spiel etwas aus den Händen reißen lassen. Wir sind in diesen Phasen nicht unserer Linie treu geblieben, waren zu ungeduldig. Wir haben es dann zu sehr gewollt. Jetzt haben wir Zeit, uns auf die nächste Aufgabe vorzubereiten. Und ich denke, wenn wir die Zeit richtig nutzen, an einem Strang ziehen, dann packen wir das nächste Spiel.“
Benka Barloschky (Veolia Towers Hamburg): „Das dritte Viertel war für mich spielentscheidend. Wir haben Braunschweig bei elf Punkten gehalten. Unsere Defensive war heute der bessere Angriff. Wir haben nach der Halbzeit die Sachen, die wir uns vorgenommen haben, besser gemacht. Auch die erste Hälfte war nicht schlecht. Da hatte Braunschweig das Spielglück auf ihrer Seite. Überhaupt ist es nicht einfach, gegen Braunschweig zu spielen – das ist ein toughes Team. Und das haben sie heute auch gezeigt.“
Basketball Löwen: Crockett Jr. 14, N. Tischler 8, Aydinoglu n.e., Zylka 6, Bango 3, Fru 10 (5 Rebounds, 4 Blocks), B. Tischler 2, Rorie 14 (7 Assists), Peterka 10 (5 Rebounds), Njie, Sylla 5 (7 Rebounds).
Veolia Towers Hamburg: Krause, Hughes 3, Brauner 12, Möller, Meisner 7, Dziewa 14, Christmas 10, Hinrichs, King 8 (5 Rebounds), Wohlfarth-Bottermann 7 (6 Rebounds), Hoffmann n.e., Durham 20 (4 Assists).